Schon die Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen wussten wie wertvoll die Nessel war und erwähnten die Brennessel in Ihrem Märchen "Die wilden Schwäne".Die Brennnessel war früher eine der wichtigsten Faserpflanzen, wurde dann von der Baumwolle aber abgelöst.In Deutschland und in Österreich stellte man im ersten Weltkrieg dennoch wieder aus den Brennnesselfasern Stoff her, den so genannten Nesselstoff, da es nicht genug Baumwolle gab für die vielen Uniformen der Soldaten.
So war es in früheren Zeiten üblich, dass am ersten Tag des Jahres, also am 1. Januar, ein Brennnesselkuchen gegessen wurde, um sich ein gutes neues Jahr zu bescheren. Der Sage nach aß man am Johannistag Brennnesselpfannkuchen, um sich gegen die Zauberei von Elfen oder Nixen möglichst wirksam zu schützen. Denn durch das Brennen der Blätter wurde der Brennnessel ein dämonisches Wesen zugeschrieben.
Nur echte Jungfrauen konnten sie demnach berühren, ohne sich zu brennen. Heute wissen wir natürlich, dass die Geschichten ins Reich der Sagen und Fabeln zu verweisen sind. Aber die heilende Wirkung der Brennnessel bleibt unbestritten und jeder kann es selber ausprobieren.Am Gründonnerstag wurde Brennnessel gesammelt und auf den Dachbodenaufgehängt - das sollte vor Blitzschlägen schützen. Man mischte Hühnern Brennnesselsamen ins Futter, so dass sie viele Eier legen würden. Wenn die Pflanze sehr hoch wuchs, sollte es einen harten Winter geben.