Dem Volksglauben nach stammt der Name Bärlauch daher, dass er die erste Nahrung der Bären nach dem Winterschlaf ist. Bereits die Germanen und Kelten sollen das Kraut und seine Heilkraft geschätzt haben. Die Römer nannten Bärlauch auch Gesundheitskraut.
Von Februar bis April vor der Blütezeit kann man Bärlauch ernten, danach zieht er wie viele Zwiebelgewächse die Blätter ein und verschwindet in den Zwiebeln unter der Erde bis zum Frühjahr.Bärlauch liefert viel Vitamin C zudem enthält er die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen. Der typische Geschmack und Geruch kommt durch das enthaltene ätherische Öl mit seinen flüchtigen Schwefelverbindungen zustande.
Wie bei Zwiebel und Knoblauch entfalten diese Stoffe erst nach dem Zerreiben bzw. Anschneiden ihre Wirkung.Bärlauch ist vielseitig einsetzbar: Am besten wird er frisch und roh verwendet, da sein Aroma leicht an Intensität verliert. Die unterirdischen Zwiebeln können wie Knoblauchzehen verwendet werden, sollten aber geschont werden, um den Bärlauchbestand nicht zu gefährden, schließlich will man ja auch in den nächsten Jahren noch unbesorgt ernten. In Öl eingelegt, getrocknet sowie eingefroren ist er länger haltbar, jedoch weniger aromatisch. Vor dem Einfrieren sollte er kurz in heißem Wasser blanchiert werden.n der Antike und im Mittelalter war der Bärlauch eine häufig verwendete Heilpflanze. Im Mittelalter wurde das Kraut in vielen Klostergärten kultiviert. Hildegard von Bingen, eine der bekanntesten Kräuterkundigen des frühen 12. Jahrhunderts, empfahl das Kraut bei Verdauungsstörungen sowie als gutes Mittel zur Blutreinigung. In den alten Kräuterbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts wurde die Heilwirkung des Bärlauchs, dort übrigens als wilder Knoblauch bezeichnet, analog zum Knoblauch beschrieben. Demnach wurde Bärlauch u.a. bei Blähungen, Bauchschmerzen, bei Einschlafproblemen, zum Auslösen von Wehen bei Schwangeren oder bei Stimmproblemen verwendet. Eingenommen wurde der Bärlauch entweder pur, in Wein gesotten, gekocht oder als Sud. In Essig eingelegter Bärlauch wurde zudem bei Zahnproblemen empfohlen. Gepresste Bärlauchzwiebeln kamen als Mittel gegen Läuse zum Einsatz.
UNSER TIP FÜR DIE NATURAPOTHEKE:
Bärlauchtinktur, dazu füllst du ein Schraubglas mit geschnittenen Bärlauchblättern und füllst es mit 45% igem Alkohol auf ( Wodka, Korn oder Grappa). An einem warmen Ort drei Wochen ziehen lassen und immer wieder schütteln. Danach abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. 3x20 Tropfen vor dem Essen regenerieren den Darm und Beugen Vergesslichkeit und Demenz vor.
Achtung: Bärlauch kann leicht verwechselt werden mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlosen oder des Maiglöckchens. Die Blätter des Bärlauchs riechen nach Knoblauch, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt.
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