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  • AutorenbildUnkrautgourmet

Violetta aus der Heide


Eine lila-farbene Kartoffel? Wo kommt die jetzt her? Gab es die letzte Woche schon? Vielleicht ein Marketing Gag des Supermarkts. Oder eine neumoderne Erfindung der Bauern. Denken die, dass sie damit mehr verkaufen? Nein, alles falsch. Der bunte Erdapfel ist ein uraltes Gemüse, bei dem es sich lohnt, mal genauer hinzuschauen.Ursprünglich stammen die dunklen Kartoffeln aus Mittel- und Südamerika. Seit 1600 gibt es sie in Europa. In Deutschland angebaut werden sie allerdings erst seit 2004. Dass sie so selten vorkommen, hat zwei Gründe. Die Pflanze ist weniger ertragreich als die der gelben Kartoffeln. Außerdem muss sie grundsätzlich von Hand geerntet werden. Das erklärt dann auch den etwas höheren Preis ist. Der sollte aber nicht vom Kauf abhalten – es gibt nämlich Gründe, die dafür sprechen.Es ist nicht nur die Schale, die von blau über violett bis fast schwarz reichen kann. Das Fruchtfleisch der Knolle hat stets die gleiche Farbe. Sie ist im Rohzustand noch marmoriert, nach dem Kochen fast einfarbig. Dann ist sie auch ein wenig heller. Der Geschmack der lilafarbenen Kartoffeln weicht ein wenig von den gelben ab. Sie schmecken leicht nussig, manche erinnern an Esskastanien. Wie bei allen Kartoffeln gibt es auch hier verschiedene Sorten. Festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig. Es gibt also keine besonderen Rezepte. Alles ist machbar.Die lila Sorten sind zwar kein neumoderner Gag. Trotzdem spricht nichts dagegen, sie so zu benutzen. Ein bunter Kartoffelsalat ist bestimmt das Highlight bei jeder Grillparty. Und blaue Backofen-Chips serviert auch nicht jeder zu seinem Quark. Für beides ist übrigens die Violette Kartoffel gut geeignet. Sie bleibt nach dem Kochen schön fest. Nicht weit von mir entfernt gibt es in Barum den Bio Landhof von Karsten Ellenberg, dessen Spezialgebiet die Kartoffel ist. Unter www.Kartoffelvielfalt.de kann man sich eine Übersicht von den vielen Kartoffelarten verschaffen.Meine Lieblingskartoffel ist die Violetta und Heiderot :-).Also schnell nach Barum gefahren und die beiden Sorten geholt . Heute wollte ich gerne mal eine Violetta Tarte mit Wildkräutern ausprobieren.

Violetta Tarte mit Wildkräutern

Für das Rezept benötigt ihr folgende Zutaten:

4 Kartoffeln Violetta

1 Packg. Ricotta

1 Packg. Schafskäse

3 Eier

1 Zwiebel

1 Handvoll Wildkräuter nach Saison

3 Mangoldstiele

Die Kartoffeln schälen und mit einer Küchenreibe feine, dünne Scheiben raspeln. Diese in einer gefetteten Backform fächerartig schichten.

Die Wildkräuter ( bei mir war es: Gundermann, Giersch, Liebstöckel, Beinwell und Brennessel) säubern und in der Pfanne mit einer Zwiebel glasig dünsten. Abkühlen lassen. In der Zeit den Ricotta, den Schafskäse und die Eier mit dem Mixer verrühren. Die abgekühlten Wildkräuter unter die Masse geben und mit dem Stabmixer pürieren.

Die Masse in die Backform geben und die Mangoldstiele vorsichtig oben drauf drapieren.Die Form bei ca.160-180 Grad im Backofen 40-45 Min. backen. Zwischendurch mit einem Holzstäbchen den Garprozess kontrollieren.

Mein Tip: Kleine Speckwürfel verleihen der Tarte noch etwas deftiges.

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