Der Beifuß besitzt eine große Kraft, so kann auf fast allen Böden wachsen und hat eine große Tradition als Schutz-, Heil und Zauberpflanze.
Bei Ritualen flochten sich Frauen „Sonnwendgürtel“ aus Beifuß, die umgelegt wurden und mit denen sie über das Feuer sprangen. Beim Sprung über das Feuer wird die Fruchtbarkeit bringende und auf allen Ebenen stärkende Kraft auf die Frauen übertragen. Anschließend wurde der Gürtel verbrannt. Der jugendlich-verführerischen Göttin Artemis geweiht, dienten seine Zweige im Altertum für die Herstellung von Liebeszaubern, dabei wurde mit Beifuß geräuchert, was eine euphorische und stimulierende Wirkung auslöste.
Beifuß öffnet die spirituelle Kraft und bringt eine klare Sicht.
Der Beifuß (Artemisia vulgaris), heute als Nutz- wie Zierpflanze kaum noch von Bedeutung, nahm in früheren Jahrhunderten eine Sonderstellung ein. Die alten Römer schätzten das Kraut als Muntermacher bei müden Füßen, woher sich der deutsche Name wohl auch herleitet. Sie legten sich Beifußblätter in die Sandalen und schworen auf die belebende Wirkung. Der griechische Arzt Diskurides wandte Beifuß im ersten Jahrhundert nach Christus bereits gegen allerlei körperliche Gebrechen an, sowohl als Auflage gegen müde Knochen als auch in Form von Tee zur Gesundheit von Magen und Darm.
Wegen seiner verdauungsfördernden Eigenschaften als Gewürz schätzte auch Hildegard von Bingen den Beifuß in besonderem Maße. Heute ist Beifuß beliebt als Gewürz zu schwer verdaulichen und fetten Speisen.
Mit dem getrockneten Kraut lässt sich ein Kräuterkissen herstellen, welches für einen tiefen und erholsamen Schlaf sorgt.
Zur Behandlung von Wunden zerstößt man die Beifußblätter, drückt den Saft heraus und reinigt damit Wunden.
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