Die Purpurkrone der Heilerin
- Unkrautgourmet

- 19. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Vor langer, langer Zeit lebte in einem kleinen Dorf am Rande der großen Ebene eine junge Heilerin namens Aiyana. Sie war bekannt für ihr Wissen über Kräuter und für ihr offenes Herz. Doch eines Tages brach eine Krankheit im Dorf aus, die alle schwächte. Weder ihre Tees aus Thymian noch die Bäder aus Salbei konnten helfen.
Verzweifelt ging Aiyana hinaus in die Prärie. Drei Tage und Nächte wanderte sie, bis sie erschöpft auf einer Wiese niedersank. Dort erschien ihr im Traum eine Frauengestalt, gekleidet in ein Kleid aus purpurnen Blütenblättern, mit einer Krone aus goldenen Dornen.
Die Frau sprach:„Ich bin Echinacea, Tochter der Sonne. Mein Herz ist stark, mein Schild unzerbrechlich. Pflücke meine Blüten, nimm meine Wurzel – und das Volk wird wieder Mut und Kraft finden.“
Als Aiyana erwachte, standen vor ihr hohe Pflanzen, deren Blüten wie purpurne Sonnen über der Erde schwebten. Sie nahm die Wurzeln behutsam, bereitete daraus einen Trank, und siehe da: Die Kranken gewannen ihre Kräfte zurück.
Von diesem Tag an pflanzten die Dorfbewohner jedes Frühjahr Echinacea an den Rändern ihrer Felder, um Gesundheit, Stärke und Schutz zu erbitten. Die Kinder nannten sie die Purpurkrone, weil sie im Sommer wie eine Königin über die anderen Kräuter ragte.
Und so sagt man noch heute: Wer die Echinacea pflegt, trägt die Krone der Sonne im Herzen und bleibt auch in schweren Zeiten standhaft.





Kommentare