Werden im Sommer die Wiesen geschnitten und die Heuernte eingebracht, hat eine Naturarznei Hochsaison - die Heublumen.
Wenn das eingebrachte Heu zum trocknen gelagert wird, fallen die trockenen Blüten, Blatt-Teile und feinste Gräser zu Boden. Das sind die Heublumen. Stammen sie von einer biologischen Wiese, so ist es eine uralte Arznei, die bereits mit großem Erfolg Pfarrer Kneipp und Hildegard von Bingen eingesetzt hat.
Die wertvollen Bestandteile vom Heu, die sich nicht von selbst aus den getrockneten Gräsern
lösen und zu Boden fallen, müssen natürlich schonend abgesiebt und gerebelt werden.
Dabei muss vor allem Staub entfernt werden.
In einer Handvoll Heublumen sind rund 50 Pflanzensorten vertreten und sie enthalten an die 1000 natürliche Wirkstoffe. Dazu gehören wasserlösliche Farbsubstanzen, Harze, aber auch ätherische Öle. Als Hauptwirkstoff in den Heublumen gilt das Kumarin vom besonders wohlriechenden Ruchgras, ein kampferähnlicher Stoff, der den Kreislauf stärkt. Außerdem kommen in den Gräsern auch Spurenelemente zur Wirkung.All diese Substanzen kommen aber nur zur vollen Wirkung, wenn die Heublumen trocken bleiben und bis zur Verwertung keine Feuchtigkeit abbekommen. Daher sollte man Heublumen an einem trockenen Ort in gut verschließbaren Behältern aufbewahren, sodass möglichst wenig Luft dazukommen kann.
Unsere Großmütter haben sehr oft einen Heublumen-Sack aufgelegt. Man kann damit leichte Magenschmerzen und Bauchkrämpfe bekämpfen. Beim Heublumen-Sack füllt man ein paar Hände voll Heublumen in einen kleinen Leinensack und lässt diesen in etwa 20 Minuten über einem Topf mit aufsteigendem Wasserdampf heiß werden. Der Sack darf nicht im Wasser liegen. Ideal ist eine Wasserdampf-Temperatur von 42 Grad Celsius. Dann den Sack etwas abkühlen lassen und auf die schmerzende Stelle auflegen, ein trockenes Tuch darüber. 1 Stunde einwirken lassen.
Die Wirkstoffe gelangen zum Teil durch die Hautporen bis ins Blut oder werden aber auch eingeatmet. Man muss allerdings beim Anwenden von Heublumen etwas beachten: Vorsicht: Heublumen dürfen jeweils nur für eine Behandlung verwendet werden. Danach wegwerfen. Und: Heublumen, die ein Jahr alt sind, enthalten keine Wirkstoffe mehr. Heublumen muss man trocken lagern. Wenn sie feucht werden, sind sie wertlos.