Die Blüten des Wiesen-Bärenklau zeigen es: er gehört zu der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist damit ein naher Verwandter des schon mehrfach erwähnten Giersch und der vielen aus dieser Pflanzenfamilie stammenden Kulturpflanzen wie: Petersilie, Liebstöckel, Möhre, Sellerie, Fenchel, Kümmel und Anis .Zu erkennen ist der Wiesen-Bärenklau an seinemkantigen, manchmal rötlichen Stängel, der wie diegroben, lappigen Blätter rau behaart ist. Am Grund derStängelblätter wachsen aus bauchigen Blattscheiden dieSeitentriebe und Blütenstände. Die weißen Einzelblütensind in einer tellerförmigen Doppeldolde angeordnet, dieeinen Durchmesser von bis zu 25 cm erreichen kann.Auf den Blüten sind besonders viele Käfer zu beobachten. Sie werden von dem unangenehmen Geruch angelockt. Er erinnert entfernt an Angelika, ist aber deutlich kleiner. Empfindliche Menschen können nach Berührung der Blätter oder Früchte Ausschläge bekommen, die sogenannte Wiesendermatitis.Der Wiesen-Bärenklau ist sehr reich an verschiedenen Mineralien und Spurenelementen wie Kalium, Magnesium und Calcium sowie Eisen. Bei den Vitaminen ist vor allem der Gehalt an Vitamin C und Provitamin A (Beta Carotin) sehr hoch. Besonderheiten stellen der hohe Zuckergehalt von bis zu 10% sowie ätherisches ßl mit Furocumarinen dar. Diese Furocumarine können bei manchen Menschen zu einer Photosensilbilisierung, also eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit der Haut bewirken, welche in starken Fällen zu Verbrennungen führen kann! Im noch stärkeren Ausmaß ist diese Gefahr von einem nahen Verwandten des Wiesen-Bärenklaus, der aus dem Kaukasus bei uns eingeführten Herkulesstaude, bekannt. Der Kontakt der Pflanzensäfte dieser Pflanze mit der Haut führt zu schweren Verbrennungen. Wiesen-Bärenklau findet sowohl in der Volksmedizin als auch in der Homöopathie Anwendung.
Er wird bei Verdauungsbeschwerden, bei husten und Heiserkeit sowie zur Absenkung des Blutdruckes eingesetzt. Ferner wird dem Wiesen-Bärenklau, besonders den Wurzeln, welche ähnlich wie die des Ginseng genutzt werden, seit jeher eine kräftigende, den Antrieb stärkende, ja verjüngende und aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Die jungen Blätter und Triebe können jedoch als Wildgemüse gegessen werden. In der Volksheilkunde wird das oberirdische Kraut und der Wurzelstock verwendet. Gedünstet hat er einen angenehm würzigen, vollmundigen Eigengeschmack, der nur etwas Salz und Sahne braucht. Die faserigen Stiele und die haarigen Blätter (lecker sieht vielleicht erst mal anders aus) werden bereits nach zehnminütiger Garzeit zart und weich und zergehen auf der Zunge. Die Bitternote vieler anderer Wildkräuter fehlt ihm völlig.
Außerdem braucht man nicht lange zu suchen: Sechs bis acht Blätter inklusive Stiele reichen für eine Familienportion Gemüse. Er lässt sich hervorragend mit Kartoffeln (zum Beispiel im Gratin) oder als Kräuter-Sahnesauce mit Nudeln kombinieren.